Wer würde jetzt noch behaupten, dass sich die Wettergötter von gezielten Blut- und Schmerzopfern nicht beeinflussen lassen? Insofern hat alles seinen Sinn, wenn auch erst einige Tage später. Soviel als Rückschau…
nun zum Thema:

Am Samstag, den 27.9. folgten zum wiederholten Male einige befreundete Elternhockeyteams dem Ruf der Stockhakler, um nicht nur die einzigartige Clubhausterrasse zu besiedeln, sondern auch dem Kunstgrün die Aufwartung zu machen. Doch anstatt einfach nur den Sonnengruß oder andere lockernde Übungen zu praktizieren, wurde auch diesmal wieder zu Stock und Ball gegriffen und das Unheil nahm seinen Lauf.

Klangvolle Teams wie die Hot Stocks (Erftstadt), Doppelherzen (Crefeld), Spätzünder (Wuppertal), Lokomotive Freitag (Düsseldorf), Carambolage (Leverkusen) und die Mamas & Papas (Raffelberg) bestritten neben zwei (gelb/schwarzen) Stockhakler-Mannschaften Gruppenspiele, Play-Offs, Platzierungsrunden, Viertel-, Drittel-, Halb-, DSDS-Finale und noch ein paar andere gefühlte Matches, um letztendlich erschöpft aber glücklich das zu groß geratene Büffet stehen und das Bier laufen zu lassen.

Doch was sich hier wie eine lustvoll-sportliche Betätigung ausnimmt, war in Wirklichkeit ein Kampf um Eisbeutel undPflaster und am Ende wussten (fast) alle, wie sich die Titanic-Überlebenden gefühlt haben müssen. Den Anfang machte einer der Papas aus Raffelberg, indem er dem durchgezogenen gegnerischen Stock mit der Unterlippe Einhalt gebot – und daraufhin die Pflastervorräte dezimierte. Nur kurz danach ergab sich ein Penalty für das schwarze Stockhaklerteam und die Penalty-Novizin Kerstin traf unglücklich auf den prinzipiell wenig erfahrenen Torwart der Lokomotiven (oder war es umgekehrt?). Jedenfalls könnte Kerstin seitdem eine eindrucksvolle Lokomotivenerfahrung ihr eigen nennen, wenn sie sich denn überhaupt erinnern würde. Nach erfolgreichem Ausspielen des Goalies sorgte dieser nämlich dafür, dass Kerstin erst klassisch abhob und
dann wenig elegant landete, nur abgebremst durch eine schmerzhafte Kopf-Rasen-Begegnung, um sich dann Schiri-gestützt in Sicherheit zu bringen. An das Spielergebnis kann sich nach diesem Vorfall auch keiner mehr erinnern….

Und wer danach dachte, dass es ja wohl auch noch schlimmer kommen könnte … wurde bestätigt. Gegen Mittag war für den Keeper der Leverkusener Carambolage-Truppe das Turnier vorbei, da er die rechte Schulter nur unter großen Schmerzen bzw. gar nicht mehr bewegen konnte. Nacheinander trafen dann Rettungswagen und Notarzt ein, probierten diverse Infusionen und Sedativa aus und transportierten ihn schließlich ab, um die Luxation im Krankenhaus zu behandeln. Im Nachhinein verwundert es, dass der Notarzt nicht das ganze Turnier
abblies und all die gefährdeten alten Menschen wieder nach Hause (oder zurück ins Heim) schickte, um etwaige Krankenkasseninsolvenzen abzuwenden. Vielleicht machte es ihn stutzig, dass sein Patient deutlich jünger war als der durchschnittliche Hockeyspieler an diesem Tag … kann es sein, dass man nach 2-3 überlebten Elternhockeyjahren unmerklich zum Zombie wird und ohnehin nichts mehr passieren kann?
Egal, der nachfolgende Turnierverlauf war in bester Seniorenmanier von Krankheitsgeschichten geprägt („… als mir dann das dritte Mal die Kniescheibe entwischte…“) und die lokalen Zahnschutzanbieter durften einen kurzfristigen Boom erwarten.

Nach der Vorrunde zeichnete sich ab, dass die gelben Stockhakler die Gruppe B anführten, während die schwarzen Kollegen eher schwächelten (nicht deine Schuld, Kerstin!!). Die Schwarzhakler-Strategie - auch das letzte Spiel verlieren und dann gegen die erstplatzierten Gelblinge siegen und ins Finale einziehen - wurde durch einen eher überraschenden Sieg über Lok Freitag zunichte gemacht. Also wurstelte man sich danach
gegen andere Gegner durch und traf im Spiel um Platz 5 schon wieder auf Lok Freitag, gewann abermals und wurde dennoch nur mit dem sechsten Platz bedacht: Dank an den Chefkalkulator Marcel D. aus KR (wir wissen, wo dein Portemonnaie steckt;-).

Die gelben Stockhakler konnten sich mal wieder nicht beherrschen und brauchten erst die Hilfe der schwarzen Seite (in Form von Matthias, Moni und Andreas), um dann auch mal zu verlieren – nichts für ungut. Am Endeder insgesamt 24 Partien unterlagen die Mamas & Papas den Hot Stocks und es ergab sich folgende Tabelle:

1. Hot Stocks
2. Mamas & Papas
3. Gelbe Stockhakler
4. Carambolage
5. Lokomotive
6. Schwarze Stockhakler
7. Doppelherzen
8. Spätzünder

Gratulation an die Hot Stocks, die den wunderbaren neuen Stockhakler-Wanderpokal (Klaus lebe hoch!!) für ein Jahr in ihre Vitrine stellen und 2015 wieder mitbringen dürfen/müssen.

Insgesamt ein tolles Turnier mit guten Mannschaften/Getränken/Schiris/Ärzten und nicht zuletzt: Organisatoren,
allen voran: Bernd – HEY!!!