Besser kann ein Turnierwochenende nicht laufen: Nach sechs siegreichen Spielen, zwei Übernachtungseinheiten in Zelten und konditionsfordernden Partyteilnahmen stand der zweite souveräne Turniersieg des Jahres fest: 1. Platz für die Elternhockeymannschaft „Stockhakler“ des CSV Marathon beim Elternhockeyturnier 2008 der Salinengeister vom KHC vom 5.9. bis 7.9.2008 in Bad Kreuznach.
Doch alles der Reihe nach: Eigentlich drohte die Teilnahme am Turnier im Vorhinein wieder einmal an der Zusammenstellung eines Turnierteams zu scheitern. Nur dank des Einsatzes von Spielertrainer Klaus Sandvoß konnte schließlich doch eine motivierte Mannschaft in die Nahestadt geschickt werden. Das Gros der Mannschaft reiste bereits am Freitagabend vor dem Turnierstart an, um die Spielstätte schon einmal zu sondieren und die Gastgeber langsam an den Turnierneuling vom Niederrhein zu gewöhnen…
Der Turnierstart dann am Samstagmittag gegen die „Mainhoppers“ von Frankfurt 80 war so holprig wie der Naturrasen, der den Stockhaklern als Trainingsuntergrund dient. Die Mainhoppers begannen gefällig und überrumpelten die CSV-Abwehr ein ums andere Mal durch ihr schnelles Spiel in die Spitze und durch scharfe Hereingaben in den Schusskreis. So war die Führung zum 1:0 folgerichtig. Die Stockhakler kamen nur langsam auf Touren und brauchten einige Zeit, um sich auf das schnelle Spiel auf Kunstrasen einzustellen. Doch die Umstellung gelang noch rechtzeitig, so dass am Ende ein hart erarbeiteter 2:1-Sieg für die Stockhakler stand.
In der zweiten Partie des Tages gegen die „Obstler“ der TSG Heidesheim ging es erneut hoch her. Das Spiel lebte mehr vom kämpferischen Einsatz denn von spielerischer Eleganz. Doch die Stockhakler hatten aus der ersten Vorrundenbegegnung gelernt. Die Laufbereitschaft nahm zu, Zweikämpfe wurden angenommen und so letztlich den Obstlern der Schneid abgekauft. Am Ende hieß es 4:2 für die CSV-Elternhockey-Mannschaft.
Nun schien der Knoten geplatzt, die Abwehr stand in der Folge sattelfest und der Angriff überzeugte durch clever vorgetragene Spielzüge. Das bekamen auch schnell die „Spätzünder“ von Gold-Weiss Wuppertal zu spüren, die sich zwar redlich mühten, aber am Ende doch mit einer 0:3-Niederlage den Platz verlassen mussten. Damit endete auch der erste Spieltag für die Stockhakler.
Am Sonntagmorgen stand die zweite „Spätzünder“-Mannschaft (Uhlenhorst Mühlheim) des Turniers den Stockhaklern gegenüber. Trotz ausgeprägten Schlafdefizits des Krefelder Teams gestaltete sich das Spiel recht einseitig. Den nach wie vor einsatzfreudigen und laufstarken Stockhaklern konnten die Mülheimer wenig entgegensetzen und mussten schließlich mit 1:5 deutlich geschlagen den Platz verlassen. Mit diesem Sieg stand bereits fest, dass die Stockhakler das Endspiel um den Turniersieg erreicht hatten. Das letzte noch ausstehende Spiel der Vorrunde gegen die gastgebenden „Salinengeister“ fand außer Konkurrenz statt. Die Bad Kreuznacher spielen traditionell als Ausrichter nicht mit um den Turniersieg.
Dennoch nahmen die Stockhakler das Spiel ernst, konnte es doch als Leistungstest für das Endspiel dienen. Die Salinengeister, bis dahin ohne Turnierniederlage, erwiesen sich als der erwartet starke Gegner und forderten den vollen Einsatz der Krefelder. Trotz der schnellen 1:0-Führung bekamen die Stockhakler das Spiel in der Anfangsphase nur schlecht unter Kontrolle, so dass der Ausgleich zum 1:1 kaum überraschen konnte. Die Salinengeister machten weiter Druck und drängten auf den Führungstreffer, der dank gut gestaffelt operierender Abwehr immer wieder verhindert werden konnte. Schließlich befreiten sich die Krefelder mittels schneller Tempogegenstöße aus der Umklammerung und erzielten ihrerseits die 2:1-Führung. Die Salinengeister gaben zwar in der Folge ihre Angriffsbemühungen nicht auf, ihr Einsatz blieb aber unbelohnt. Stattdessen mussten die Turnier-Gastgeber noch die Gegentreffer drei und vier hinnehmen und somit am Ende den Platz mit einer letztlich deutlichen 1:4-Niederlage verlassen.
Die Stockhakler zeigten sich für das Finalspiel gegen die „Düsselschlenzer“ vom DSD Düsseldorf gut gerüstet. Dennoch entwickelte sich das Finale anfänglich zu einer Nervenschlacht. Bei den Krefeldern war jeglicher Spielfluss verloren gegangen. Der greifbar nahe Turniersieg lastete wohl doch zu sehr auf dem Team. Angriffsaktionen blieben Stückwerk, die Abwehrarbeit erinnerte an den Turnierstart. Dem Gegner wurde viel Raum gelassen, der diesen jedoch nicht Gewinn bringend nutzen konnte. Schließlich gelang es Joachim Museller nach beherztem Einsatz einen optimalen Pass am herausstürzenden Düsseldorfer Torwart vorbei vor das gegnerische Tor zu schlagen, den Mannschaftsführerin Claudia Weber sicher zum 1:0 einschieben konnte. Damit war die Gegenwehr der NRW-Landeshauptstädter gebrochen. Stockhakler-Torwart Axel Viola erhielt keine Möglichkeit mehr sich auszuzeichnen. Düsseldorf musste hingegen noch zwei weitere Gegentore hinnehmen. So lautete das Endergebnis des Endspiels beim Elternhockeyturnier 2008 der Salinengeister vom KHC: Krefeld 3, Düsseldorf 0.
Hagen Bens (2):
Starke Dribblings, immer wieder gefährlich als Vorbereiter, kaum vom Ball zu trennen, starke Leistung in der Abwehr, aus der heraus er immer wieder das Spiel nach vorne trieb.
Anne Finken (4):
Das Nesthäkchen im Team. Bei ihrem ersten Turnier schlug sie „direkt ein wie eine Bombe“. Mit ihren 4 Toren avancierte sie zur zweiterfolgreichsten Torschützin der Stockhakler.
Bernd Glatzki:
Einer der beiden Dauerläufer bei den Stockhaklern, rannte hinter jedem Ball her, der nur im entferntesten erreichbar war. Ließ keinen seiner Gegenspieler zur Entfaltung kommen.
Kerstin Hufer:
DIE Stütze der Abwehr, ruhig, abgeklärt und immer Herrin der Situation – trotz fortdauernder Knieverletzung. Setzte im Endspiel noch mal alle Energie frei und begeisterte bei mehreren Flügelläufen.
Patricia Kief (1):
Rackerte und kämpfte, gab keinen Ball verloren und ließ so manchen Gegner noch älter aussehen, als er sich schon fühlte. Engagierte sich aufopfernd im Spielaufbau, kam dadurch selbst selten zum Torschuss.
Joachim Museller (3): Ältestes Mannschaftsmitglied, war sich für keinen Weg zu schade und immer wieder eine Gefahr für das gegnerische Tor, war auch für die wichtigen und spektakulären Tore zuständig.
Klaus Sandvoß (2):
Trainer und Spieler, ohne den das Turnier für die Stockhakler nicht stattgefunden hätte. Hatte das gute Gespür für die richtige Zusammensetzung der einzelnen Mannschaftsblöcke. Blieb in einigen Spielsituationen ohne Fortune, machte dennoch zwei wichtige Tore.
Thomas Schmahl (2):
Dauerrenner Nr. 2 bei den Stockhaklern, wetzte meiste die rechte Außenbahn rauf und runter. Die Gegner erkannten ihn mehr an seinen Fersen als an seinem Gesicht. Belohnte sich selbst für seinen Einsatz mit zwei Toren.
Oliver Schröter (2):
Die zweite sichere Säule der Abwehr. Überzeugte durch Überblick und schnelles Erfassen der Spielsituation. Haderte bisweilen mit seinem ansonsten harten Schuss. Machte dennoch seine zwei Tore.
Claudia Weber (5):
Machte ihrem Ruf als „Knipserin“ alle Ehre. Wuselte im gegnerischen Schusskreis die Abwehr durcheinander. Und obwohl manche Aktion unglücklich verlief, schoss sie wieder einmal die meisten Tore. Chapeau!
Axel Viola (Goalie):
Hat mal wieder 5 Tore zu viel kassiert…