CSV-Eltern holen den Sieg beim DHB-Turnier in Mönchengladbach

Was sich anfangs nur wie ein weiteres Elternhockeyturnier anfühlte, nur mit noch mehr seltsam benannten Teams, bunterer Tribüne und weniger Brötchen, geriet zum unglaublichsten Ereignis, von dem die Stockhakler ihren Nachkommen jemals werden erzählen können. Und da es dabei im Laufe der Jahre sehr wahrscheinlich zu unlauteren Übertreibungen kommen wird, sei hier mal ganz objektiv der Sachverhalt dargelegt:
Als hätte es an diesem Wochenende keine Kinder durch die Gegend zu fahren gegeben, machten sich am Freitag, den 12. September, fast alle Stockhakler auf den Weg zum DHB-Elternhockeyfestival im Warsteiner-Hockeypark, das mit 48 Teams aus Deutschland und Österreich (Gruß an Renate von den Mözis) zu den größten Turnieren in Europa zählt. Über 700 Spieler trafen sich, um in mehr als 160 Spielen so zu tun, als ob ihnen der Schmerz die Freude nicht nehmen könne.

Angesichts der großen Stockhaklertruppe kam jeder nur etwa 5 Minuten pro Spiel zum Zug, dafür gab es aber auch fast alle zwei Stunden schon das nächste Spiel. Entsprechend wirr agierten die meisten Spieler und von Zusammenspiel war nicht viel zu spüren. Allerdings hielten sich auch die üblichen Kommentatoren eher zurück, was nach den letzten Trainings nicht wirklich zu erwarten war. Immerhin behielt Axel im Schusskreis wie gewohnt die Hosen an, soll heißen: es gab nicht viel Gegentore in den Spielen gegen unsere Zeltnachbarn vom MSC Ältern (0:0) und die Rotlichter aus Neuss (1:1; hübscher Treffer von Claudia!), und diesem torarmen Auftakt ist es zu verdanken, dass sich leider weder Pressewart noch Kapitänin an die einzelnen Ergebnisse oder Torschützen so genau erinnern, aber: So what? Schließlich wollen wir uns hier nicht mit lästigen Details aufhalten… Das bis dahin schlechteste Ergebnis gab es gegen die Teamgeister aus Spandau bei Berlin, aber in diesem Fall halfen wir ja auch nur bei den Mainhoppers aus Frankfurt aus, die am Freitagabend erst mal nur mit zwei Spielern angereist waren. Trotz Niederlage (Dank an die Schiris, Sorry an die Mainhoppers!) war die Stimmung nicht schlecht genug, um am Pommesstand unbehelligt vorbeizukommen, und damit war die Grundlage für das folgende Bier-Averna-Boarding vorhanden; unterbrochen nur von gelegentlichen Aufwärmphasen vor dem auf ca. 0°C runtergekühlten Fest(frier)-Zelt. Elternhockey-Turnier-untypisch gute Musik (Hut ab vor DJ Kay, und das kommt nicht leichtfertig über die Lippen!) sorgte dann für diverse rhythmische Gymnastiken auf dem Dancefloor, diesmal nicht unterbrochen von Helene Fischer sondern vom Geburtstag von Spielerfrau-Claus, dessen jugendlicher Esprit (oder war es die Schokotorte?) sogleich die Aufmerksamkeit junger DHB-Mädels erregte. Dummerweise hatten die Veranstalter beim DJ etwa 5 Stundenlöhne eingespart, so dass schon gegen 1 Uhr Stille einkehrte und die Stockhakler angesichts des abgebrochenen Abends die Sinnkrise erlitten und sich verzweifelt in ein Auto stürzten – und zwar alle in dasselbe. Geistesgegenwärtig ließ Goalie Axel die Kamera laufen und schickte es zur Entlastung des eigenen Speicherplatzes an das
Festivalkommittee unter der Rubrik „Lustiges Video“. Den Preis für beste Kreativität bekamen dann aber die Ältern vom MSC. Begeistert vom eigenen Schaffen konnte sich unser Torkrake auch am frühen Morgen nicht beherrschen und musste unbedingt unschuldig schlummernde Mithakler ablichten – hiermit sei schon mal Axels Schlafplatzbedarf außerhalb meines Zeltes für’s nächste Turnier angemeldet (es wird wohl in der Torwarttasche enden).

Der Samstag begann mit genau einem Brötchen pro Person und einem Kaffee, der sich mehr dem Transparenzgebot verpflichtet fühlte als dem Spielerdoping. In den folgenden sieben Stunden ging es dann gegen die Löwenbande (1:1, mit einem der berüchtigten Tore von Oliver) die Hamburger Parkhörnchen (0:0) und Rouge Blanc aus Köln (2:0, Dank an uns Klaus) bereichert durch den Schlussverkauf der schwarzen Trainingshosen, Supermarktraubzüge (ohne Socken!) und das Foto mit dem Lachsack, der uns auch im weiteren Verlauf gebührend anfeuerte.
Abends dann noch schnell ein paar Minispielchen namens Torwand, Alterssortierung, Strumpfgezerre und Teambalanceakt in Rekordzeit absolviert und schon ging’s ab in die 200m-Schlange vorm Büffet. Der Einmarsch ins Kostümfestzelt sorgte für einiges Aufsehen angesichts der hübschen Tütüs, Overknee-Stutzen und teils recht gewagt-knapper Tops auf Brustbehaarung, die so manchen Paparazzi provozierte… – was für eine Players-Night! Gute D-Jane, gute Live-Band, bemerkenswerte Ansprache des DHB, sensationelle Rollator-Versteigerung inklusive Bühnensprung von Kai im senilen Strickpullunder, gutes zweites Live-Set (immer noch ohne Helene F.), und dann bis in den frühen Morgen das übliche Tanzen auf den Bänken mit gelegentlichen Stagediving-Einlagen von Flying-Claudi, zum Teil auch zu zweit, was allerdings den CSV-Fängertrupp ein wenig in die Knie zwang. Egal: Claudia genügte das (und bestimmt auch die gewohnt gute gemeinschaftliche Partyperformance des Teams!) offenbar als Anlass, um sich zu einer erneuten Kandidatur als Capitana hinreißen zu lassen – was natürlich umgehend von allen Anwesenden angenommen wurde: Stockhakler HEY!!!
Aber leider hat ja alles seinen Preis, und so konnte der Abend nicht vergehen, ohne dann doch mal „Arbeitslos durch den Tag“ von H.F. ertragen zu müssen, getoppt nur durch ein unendliches Pur-Potpurri oder so, bestellt von beinahe minderjährigen DHB-Organisatoren . . .  zurück bleibt ein sprachloser Pressewart. Gegen 4.30h war dann leider schon wieder Schluss und die bis dahin noch (bzw. schon wieder!) anwesenden Minderheiten aus Köln und Berlin mussten wohl einsehen, dass die Krefelder Feierbiester nicht so einfach die Tanzfläche/Bühne/Bar usw. räumen würden, sondern stattdessen die Partykrone verdienen.

Nur wenig später kam es zum morgendlichen Spiel gegen Black Jeck aus Köln und leider machte sich der Schlafmangel dann doch bemerkbar und wurde nur durch todesmutige Verteidigungsstunts und verzweifelte Torschüsse kompensiert. Am Ende blieb eine beeindruckende Platzwunde auf Jochens Stirn (Gott sei Dank schnell versorgt durch einen Arzt aus der gegnerischen schlagenden Verbindung) und ein Siegtreffer von Andreas nach perfektem Kombinationsspiel von Patricia und Klaus. Das vermeintlich letzte Spiel fand gegen die Teamgeister aus Berlin bei Spandau statt, die ja schon unter Mainhopper-Flagge zum Sieg getragen wurden … so auch diesmal. Am Ende stand ein beschämendes 0:2, die höchste und schockierendste und demütigendste und einzigendste Niederlage für die wackeren Stockhakler an diesem bislang so schönen Wochenende. Da konnte auch die Tatsache (oder grundlagenfreie Vermutung?) nicht trösten, dass die Teamgeister am Vorabend lediglich mit Dopingdrinks gesehen wurden, bis sie dann um 21.30h im (Sauerstoff-)Zelt in den Schlaf glitten. Stattdessen übten sich die Stockhakler in gewohnt harter Selbstkritik, bespuckten den Goalie und erflehten hartes Konditionsgeschinde vom Trainer, der aber leider weinend im Zelt lag und fast nichts mitbekam… aber nur fast!
Denn kaum waren alle umgezogen und die Karawane gepackt, vernahmen wir den Stadionsprecher mit der Bekanntgabe der Finalteilnehmer namens Mumienschieber und … STOCKHAKLER! Was war geschehen?? Offenbar war nicht alles schlecht gelaufen und darüber hinaus haben uns Minispielchen und die Partykrone ins Finale verholfen, obwohl bis dahin gar nicht bekannt war, dass es überhaupt ein Endspiel gibt. Eben noch am Boden bzw. am Aufbrechen bzw. schon beim nächsten Turnier (Gruß an Hagenopoulos), hieß es nun: Umziehen, Warmmachen, Lachsack aktivieren, Fallschirmspringer vorbeilassen, WM-Finale-mäßig auf den Platz ziehen, die Hymne mitsingen, von den vollen Rängen beeindruckt sein, volle Konzentration einstellen, heiß wie Torjäger-Claudia werden, und … letztendlich in einem fulminanten Spiel die fast unbandagierten Mumienschieber mit 2:0 besiegen, beide Tore durch die Capitana, z.T. durch großartige Vorarbeit von Bernd.

Am Ende erhielten die Stockhakler den Alleskönner-Preis und dürfen sich nun wohl als beste Elternhockeymannschaft Deutschlands (und Österreichs??) fühlen. HEY!!!
Unser Glückwunsch geht auch an die zweitplatzierten Mumienschieber, die Kreativpreisträger vom MSC Ältern, die fairen Münchner und die ananasigen Lippstädter. Und ein großer Dank natürlich an die Organisatoren des Turniers. Wir kommen wieder, und das nicht nur, um den Wanderpokal (eine Sitzschale!) zu verteidigen, sondern um dann auch halbwegs stabil das Podest zu besteigen!